Abodiacum-Jugenderlebnisse - Claudius Paternus Clementianus

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Abodiacum-Jugenderlebnisse

Karriere-Laufbahn
Grafik Abodiacum
"ABODIACUM"

Julius des Jahres 888 ab urbe condita, (A.D.[1] 135)
im 18. Regierungsjahr des Erhabenen Caesars Hadrianus

Quod non est in actis, (id) non est in mundo
Was nicht in den Akten steht, existiert nicht auf der Welt

(Schriftlichkeitsgrundsatz: Römisches Recht)

Mein Blick schweift von der Anhöhe von Abodiaco[1], meinem Domizil nach Nordosten hinüber auf den kleinen Hügel um den sich liebevoll eine Flußschleife des Licca (Lechfluß) nach Norden windet. Die Sonne brennt heiß vom Himmel, es ist die Zeit nach Mittag. In der Ferne hört man das Gebell eines Hundes. Von dort drüben in einer geschätzten Entfernung von 500 Ellen[2] schweifen mein Gedanken nach hier, der ich vor meinem Hause sitze, das meine Eltern an der Kreuzung der römischen Nord-/Süd-Fernverbindungsstrasse der Via Claudia Augusta[3], sowie der West-/Ostverbindung von Brigantium[4] nach Juvavum[5], erbauten. Weit von mir liegt meine Jugendzeit vor über 60 Jahren, als ich hier an diesem Orte aufwuchs. Meine Mutter war Claudia Clementia Induti, mein Vater Clementius Paternus, ein ehemaliger römischer Legionär, der sich in seinem Ruhestand als römischer Bürger und Kaufmann hier ansiedelte. Obwohl mein Großvater Indutus mütterlicherseits aus dem Volk der Kelten stammte, war meine Familie durch die Handelsgeschäfte meines Vaters, in seinem ehrenvollen Ruhestand nach dem Militärdienst, zu hohem Ansehen und Wohlstand in dieser Region gekommen. Hier lebte ich mit zusammen mit meinen Eltern und meinen zwei jüngeren Geschwistern – Aelius Domitianus und Lucia Clementia ein beschauliches Leben, nichtsahnend dass der Strom der Zeit mich einmal aus diesem Orte fortreißen, und zeitlebens als unruhiger Gast an vielen Orten dieses römischen Imperiums herumtrieb, bis ich vor nunmehr 10 Jahren zu meinem wohlverdienten Ruhestand wieder in meine Heimat zurückkehren sollte.

  Gemäß meinem oben gewählten angeführten lateinischen Motto, möchte ich mit diesen Zeilen, die erlebte Zeit nicht dem Vergessen übergeben, sondern der Nachwelt die Geschehnisse vor Augen führen. Zum einen über die begangenen Fehler der vielen Regierungsoberhäupter seit unser geliebtes Rom vor über 888[6] Jahren im Monat Aprilis[7] durch unsere Vorväter Romulus und Remus gegründet wurde. Zum anderen aber auch über die vielen kulturellen Errungenschaften, die unser Reich so groß gemacht haben, das sich über so viele Länder der uns bekannten Welt erstreckt, und von dessen zahlreichen Städten ich während meines militärischen und danach zivilen Lebens viele kennenlernen, und zum Teil auch für unseren erhabenen Caesaris Augustii verwalten durfte.

Zur Zeit meiner Geburt regierte unser erhabener Caesar NERO Claudius Caesar Augustus Germanicus – ein Nachkomme aus dem Adelsgeschlecht der Julisch-Claudischen-Dynastie. Wie mir meine Eltern erzählten, war seine Regierungszeit eine Zeit des totalen politischen und wirtschaftlichen Umbruches, das mit seinem Tode im Jahre 821 ab urbe condita (A.D. 68) seinem opulenten Leben durch das Schwert zum Opfer fiel. Ihm folgten drei weitere Caesaren, die um die gegenseitige Macht im Staate rangen. Man nannte diese Periode auch das Drei-Kaiserjahr (Galba, Otho & Vitellius), bis dann unser erhabener Caesar Flavius Vespasian(us) seine Regierungsgeschäfte nach deren Tod übernahm.

Weitere Leseprobe unter Respectio (Rückblick) ....

[1] Abodiaco (Abodiacum) = heutiges Epfach (Landkreis Landsberg/Lech/Bayern)
[2] 1 röm. Elle (gradus) = 0,4455m
[3] Via Claudia Augusta = Röm. Fernverkehrsstraße von Ostiglia (Norditalien) nach Südbayern
[4] Brigantium = heutiges Bregenz (Westösterreich)
[5] Juvavum = Salzburg (Österreich)
[6] Ab urbe condita = Gründung Roms 753 v. Chr.
[7] Aprilis = lat. für Monat April

   
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